Diese altbewährte Einteilung ermöglicht dem geübten Leser, seine eigene Meinung im Blätterwald wiederzufinden und so zu verhindern, dass er ungewollt andersartigen Ansichten ausgesetzt wird. Sonst würde er von denen am Ende noch hinterrücks überzeugt - Wer will das schon!
Deswegen ist es für eine gewollt konservative Zeitschrift wie den Focus zwingend erforderlich, sich vom Klassenfeind - dem Spiegel - inhaltlich um jeden Preis abzusetzen. Das ist leicht, wenn es um Personen geht, die sich recht einfach im politischen Spektrum einordnen lassen. Wulff ist CDU, also gut; Gauck ist SPD, also schlecht.
Wie aber ordnet man ein parteipolitisch neutrales Geschehen in der politischen Landschaft ein? Wie verhält man sich z. B. im Fall Kachelmann, der ja nun keiner Partei ohne weiteres zuzuordnen ist? Der Focus macht es vor: Man wartet einfach ab, was die Konkurrenz schreibt und ist dann dagegen. So wie ein Lemming, der in die falsche Richtung läuft. Das ist in diesem Falle - mal wieder - derartig erbärmlich geworden, dass man sich fragt, ob beim Focus eigentlich Journalisten arbeiten.
Aber die tun wohl einfach nur ihren Job.
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