Dienstag, 22. Juni 2010

Recht ist keine Kunst, Recht ist Zauberei!

Nicht der Beste hat den Erfolg, sondern der beste Verkäufer. Das gilt nicht nur für Software und Autos, das gilt auch für Rechtsanwälte.

Woran sollte man den besten Rechtsanwalt auch erkennen? An seiner Leistung etwa? Wenn der Mandant die beurteilen könnte, wäre er selbst der bessere Rechtsanwalt. Nein, die Leistung eines Rechtsanwaltes muss dem Mandanten ein ewig Rätsel bleiben.

Und deshalb sucht der kluge Rechtsanwalt nach Symbolen, die die nicht vorhandenen Leistungsmerkmale substituieren können. Es sollten Leistungsmerkmale sein, die seiner potentiellen Mandantschaft vertraut vorkommen. Wer sich gerne mit zahlungskräftigen Mandanten umgibt, sollte möglichst an einem Teakholz-Schreibtisch sitzen und ein teures Kraftfahrzeug fahren. Das mag der Mandant. Das kennt er von zuhause.

Wer nicht in Statussymbole investieren möchte, der sollte sein Tun wenigstens soweit als möglich stilisieren. Die Kollegin Braun rät zu "mehr Drama".

Ich kannte einmal einen Rechtsanwalt, der bestand darauf, man müsse sein wahres Tun gegenüber dem Mandanten gar in eine Rauchwolke mystischen Zaubers hüllen, um echte Mandantenbindung zu erzeugen. Derlei sektiererisches Verhalten nützt nicht nur demjenigen Kollegen, der fachlich eher schwach auf der Brust ist; es hilft gerade auch dem fachlich versierten Rechtsanwalt, seine qualitativ hochwertige Leistung zu vermarkten. Arbeit hingegen ist Nebensache. Arbeit ist Schweiß und Tränen.

Und Schweiß und Tränen will keiner sehen. Holt mir lieber ein Kaninchen!

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