Montag, 11. März 2013

Der Anwalt und seine Presse


Am vergangenen Wochenende fand wieder einmal der Strafverteidigertag statt, dieses Mal in der schönen Stadt Freiburg.

Für Strafverteidiger gab es auch dieses Mal eine Reihe interessanter Anregungen. Wer von den Teilnehmern allerdings genau hinhörte, bekam gleich zur Begrüßung vor Augen geführt, wer von der Politik für wirklich wichtig gehalten wird. Die Strafverteidiger waren es nicht, auch nicht die ebenfalls in kleiner Anzahl anwesenden Strafrichter.

Der Freiburger Oberbürgermeister hieß die Teilnehmer willkommen, freute sich, dass so viele bedeutende Menschen gekommen seien, und nannte als Beispiel wohl die einzige Teilnehmerin, deren Namen ihm geläufig war: Gisela Friedrichsen.

Damit hatte er zielgenau auch eine der wenigen Teilnehmer erwischt, die keine Juristen ist, sondern eine Vertreterin der Presse. Nichts gegen Frau Friedrichsen, im Gegenteil: Schön, dass sie da war - ansonsten war nämlich von der Presse genau niemand erschienen.

Aber trotzdem: Es wirft dieser Faux-Pas des Oberbürgermeister ein Schlaglicht auf den Stellenwert, den Strafverteidiger in der Öffentlichkeit und in der Politik zu haben scheinen.

5 Kommentare:

  1. Ja ja, die Strafverteidiger. Sie haben den verständlichen, aber oft übertriebenen Wunsch nach Wertschätzung. Sie sind vielleicht geradezu süchtig danach. ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich finde es äußerst erheiternd, wie Sie in Satz 2 und 3 Ihres Kommentars die Unterscheidbarkeit zwischen förmlicher Anrede und Plural ausschließen.

      Löschen
    2. Sie haben es nicht verstanden. Googeln sie "de Maizière", "Soldaten" und "Anerkennung". Erbsenzähler.

      Löschen
  2. Mist, jetzt habe ich bei ebay verloren, weil ich mich an Nebgens Theorie gehalten habe und im letzten Moment überboten wurde.

    AntwortenLöschen
  3. Ich habe mich auch erst bei Wikipedia informieren müssen, dass Frau Friedrichsen Geschichte und Germanistik studiert hat. Und wer im Geheimen dealt aber trotzdem für seine Leistung nach öffentlichem Ruhm strebt, sollte sich mal der Rolle von Stanley Motss bei "Wag the Dog" vergegenwärtigen. So einer schönes Blog hier. Wäre doch jammerschade, wenn dem Betreiber etwas zustoßen würde. >;)

    AntwortenLöschen