Freitag, 2. August 2013

Das allerallerletzte Wort


Vor dem Gericht hat jeder Angeklagte das letzte Wort. Das allerletzte Wort hat dann allerdings wieder der Richter, mit dem Urteil.

Wenn dem Angeklagten das Urteil nicht gefällt, hat er selbstverständlich im Rahmen der allgemeinen Gesetze die Möglichkeit, sich anschließend nochmals an das Volk zu wenden, in dessen Namen er verurteilt wurde. Für solche Mandanten habe ich da eine kleine Rede vorbereitet:

"Ich muss sagen, wir leben wirklich in einem Land, in dem die Mehrheit der Verbrechen nicht einmal verfolgt wird, ein Land, das nicht gerecht ist, vor allem zu seinen ehrlichen Bürgern und zu Menschen wie mir, die ihre Pflicht immer erfüllt haben, bei der Arbeit und im Puff öffentlichen Leben. (...) Für all das, für all meinen Einsatz, den ich fast zwanzig Jahre für dieses Land erbracht habe, am Ende dieser Karriere, bekomme ich als Belohnung Beschuldigungen und ein Urteil, das jeder Grundlage entbehrt und das mir meine persönliche Freiheit nimmt und meine politischen Rechte."

An dieser Stelle möchte ich abbrechen und jeden Leser auffordern, den Text nach eigenem Gutdünken auszuschmücken und zu vollenden. Einfache Menschen können ihre Ansprache dann über youtube versenden, etwas betuchtere, die z. B. einen oder mehrere Fernsehsender besitzen, können die Ansprache auch im Fernsehen senden.

Inhaltlich musste ich mich aufgrund eigener Phantasielosigkeit natürlich an einem berühmen Vorbild orientieren. Vielleicht wollen auch Sie sich von einem wahren Meister seines Fachs weitere Anregungen holen - dann finden Sie diese hier.

Aber passen Sie immer schön auf, dass Ihre Botox-Maske nicht verrutscht und lachen Sie auf keinen Fall beim Reden.


6 Kommentare:

  1. ich habe den link mir nicht angeguckt, aber es KANN NUR der Consiliere sein.

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  2. @ cepag

    Der Mann heißt Cavaliere.

    Das beruht übrigens auf dem italienischen Arbeitsverdienstorden. Auch für die Verleihung gibt es ein Gesetz.

    Der Kandidat muss u.a. folgende Voraussetzungen erfüllen:
    - eine makellos gesittete und soziale Lebensführung, (!!! man beachte)
    - eine Erfüllung sämtlicher Steuer- sowie Fürsorge- und Sozialpflichten zum Wohle der Arbeiter,
    ..

    Das Gesetz mit diesen "Hürden" ist wohl von 1986. Unser Freund Silvio hat ihn aber wohl schon in den 70ern bekommen. Da war ja auch noch alles jut.

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  3. Nach dem LSR ist das ja wohl eindeutig eine Raubkopie. Mal sehen, was diese Information im transalpinen Bereich wert ist. Wir können es aber auch wie Ehrenmänner regeln. Gerne stellen wir einen kleinen Text zur Verfügung, der die Angelegenheit wieder ins richtige Licht rückt. Zum beiderseitigen Nutzen versteht sich. So eine schöne Kanzlei, wäre doch schade wenn ihr etwas zustoßen würde.

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  4. Berlusconi ist seit Jahrzehnten gelebte Realsatire.

    Ganz Italien ist das Vorbild einer Gesellschaft, die sich eine relativ einflußlose politische Kaste zur Ergötzung hält und die trotzdem ganz gut funktioniert - oder vielleicht sogar deswegen? Die wirkliche Politik, also das, was die Menschen wirklich betrifft, machen dort gewisse legale,a berauch mafiöse Gesellschaften.

    Man sollte auch in Deutschland ernsthaft über die Wahl eines Ersatzkaisers mit Narrenfreiheit aber ohne wirkliche Macht nachdenken. Die wirkliche Politik machen dann andere.

    Oh - man sagt mir gerade: Wir haben das schon. Der Ersatzkaiser heißt Herr Merkel und diesellschaften heißen bei uns "die Märkte".
    Aber ich schicks trotzdem ab, nachdem ich mir so viel Mühe gegeben habe.

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