Dienstag, 28. September 2010

Zahnlos und desinteressiert im Elfenbeinturm

Liebe Nichtanwälte! Ja Sie meine ich. Ich habe eine Frage.

Vor kurzem habe ich mich hier darüber gewundert, dass so viele Menschen einen Bogen um Rechtsanwälte machen und mit ihren Rechtsproblemen lieber z. B. ihren Steuerberater fragen. Mir sind auch mehrere Fälle bekannt, in denen Menschen mit ihren Rechtsfragen zuerst an ihren Banksachbearbeiter herangetreten sind. Obwohl sie doch eigentlich wissen müssten, dass weder Steuerberater noch Bankangestellte vertiefte Rechtskenntnisse haben.

Auf meinen Beitrag schreibt jemand mit dem treffenden Namen "Moneypenny" sich seine Meinung über Rechtsanwälte vom Leib. Kurz zusammen gefasst: Rechtsanwälte seien inaktiv, desinteressiert, weltfremd (es ist von einem Elfenbeinturm die Rede) sowie "signifikant teurer" als Steuerberater und würden sich unverständlich ausdrücken. Möglicherweise hat Moneypenny schlechte Erfahrungen gemacht, ich weiß es nicht. Einer meiner Mandanten scheint es jedenfalls nicht zu sein.

Jetzt aber zu meiner Frage, liebe Nichtanwälte: Wie kommt es, dass derartige (Vor)Urteile über Rechtsanwälte herrschen? Ich gehe nämlich einfach mal davon aus, dass nicht jeder wirklich schlechte Erfahrungen gemacht hat, dazu kenne ich zu viele gute Rechtsanwälte. Es scheint sich vielmehr um hartnäckige Vorurteile zu handeln, oder? Aber wo kommen die her?

Antworten Sie bitte zahlreich und schonungslos, ich bin einiges gewohnt! Für den besten Beitrag lobe ich eine Rechtsberatung in einem Rechtsgebiet Ihrer Wahl aus, wahlweise einen Tipp für einen guten Steuerberater.

33 Kommentare:

  1. So so, was ich geschrieben habe, ist also alles Quatsch und die Tatsache, dass viele potentielle Mandanten trotzdem lieber dem Steuerberater ihr Vertrauen (und ihr gutes Geld) schenken, gehört eben zu den immerwährenden Mysterien der modernen Zeit.

    Na dann auch weiterhin viel Vergnügen, kann man Ihnen und Ihren demnächst sicher 180.000 angeblich so wahnsinnig auf Dienstleistung gepolten Kolleginnen und Kollegen nur wünschen (und natürlich, dass Ihnen ein richtiger Härtetest auf Marktfähigkeit - sowas wie, horribile dictu, die Deregulierung des Rechtsberatungsmarktes - auch weiterhin erspart bleiben möge).

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  2. Womit Rechtsanwälte je nach Veranlagung sehr gut oder sehr schlecht leben ist die mangelnde Grundbildung der breiten Bevölkerung Sachen Rechtsfragen.

    Jeder/Jede eingefleischte FirmenchefIn kennt sich mit Bilanzbuchhaltung aus, spricht die selbe Sprache wie ihr Steuerberater und kann sich auf den Cent genau ausrechnen wie viel die Beratung an Ausgaben erspart.

    Rechtsanwälte kosten grundsätzlich nur Geld, sprechen unverständliches Zeugs, sagen einen Dinge wären nicht möglich und stehen unter dem unerfreulichen Ruf die Unwissenheit der Betroffenen bei jeder Gelegenheit auszunutzen, um die Kosten noch weiter nach oben zu schrauben.

    Dadurch bekommen Rechtsanwaltbesuche einen ähnlich schalen Beigeschmack wie Autoreparaturen in einer unbekannten Werkstatt vor einer anstehenden TÜV Untersuchung. Wo die "Reparatur" eines an sich funktionierenden Wagens plötzlich ein paar hundert Euro kostet und man keine Ahnung hat ob man gerade eine wirkliche Reparatur bezahlt hat, oder einfach nur übers Ohr gehauen wurde.

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  3. Schauen sie sich doch nur mal die Top-Blogs bei Jurablogs oder Vertreter wie Udo Vetter an. Wer will schon ernsthaft von denen vertreten werden?
    Schreihälse die auf Bild-Niveau hetzen oder jeden Gegner dreist beschimpfen und beleidigen, solche Leute denen es offensichtlich nur um ihr Ego und die Kohle geht prägen nunmal leider das Bild in der Öffentlichkeit. Ein Bossi ist z.b. sicher ein unterhaltsamer Mensch, aber zu "so jemanden" geht doch keiner der "was auf seinen Betrieb hält".
    Von der fehlenden Fähigkeit/dem Willen der "schweigenden" Mehrheit, Juristendeutsch für den Normalbürger zu übersetzen und das durch den "Stand" aufgezwungene elitäre Gehabe abzulegen, muss ich eigentlich gar nichts mehr sagen.
    Und ja, ich bin selber RA und entdecke alle diese Fehler auch immer wieder an mir selbst, da es mir auch nicht wirklich gelingt diese abzustellen.

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  4. Ich betrachte das Thema Anwaltsbüro aus der Perspektive rd. 20 jähriger Tätigkeit als "rechte Hand" eines Anwaltes in Düsseldorf und in den vergangenen Jahren "Mitleidender" bei der Begleitung einiger Termine. Ausserdem habe ich 4 Jahre lang als Schöffe bei einer Strafkammer "die andere Seite" kennengelernt. Im Rückblick seit 1982 ergibt sich für mich folgendes Bild. Die Zahl angeblich (oder mit hoher Wahrscheinlichkeit) gieriger und unfähiger Anwälte ist gleich geblieben. Die Wahrscheinlichkeit, auf einen eher unbegabten Vertreter der Zunft zu treffen gestiegen, vornehmlich aufgrund der explodierten Zahl zugelassener Anwälte. Wer die Arbeit im Hintergrund kennt, wird das Honorar in einer Vielzahl von Fällen kaum für überzogen halten können. Es gibt sicher "lukrativere" und "weniger lukrative" Arbeitsbereiche. Die Fälle, in denen der Anwalt mal eben einen Textbaustein aufruft und fast alles ist vom Tisch, dürften nach wie vor die Ausnahme sein. Was zunehmend eine Rolle spielt, ist das allgemein zum Volkshobby gewordene Mißtrauen. Information des Mandanten, auch das Übersenden eines Schriftsatzentwurfes zwecks Kontrolle der Fakten und evtl. anderer Hinweise, war immer schon guter Standart. Die Zahl der Fälle, in denen dann "gute Freunde" oder andere vermeintlich sachkundige Personen als bessere Informationsquelle herangezogen werden, wenn gar nichts mehr hilft wird auch gerne das beim Friseur in der yellow press Gelesene zitiert, ist nach meiner Beobachtung deutlich gestiegen. Auch die Verbissenheit, mit der Verfahren geführt werden, hat zugenommen. Hier gibt es viele Anwälte, die teils aus wirtschaftlichen Gründen, nicht die Führung in der Hand behalten, und sich ihre Taktik vom Mandanten diktieren lassen. Zu guter Letzt: die Selbstreflektion bei Mandanten war schon in den 80ern häufig nicht sonderlich entwickelt. Das jemand - zumindest gegenüber seinem Anwalt - einen Fehler zugibt, ist fast aus der Mode gekommen. Die meisten Fälle, die ich beobachten kann, werden geführt, als ginge es um Leben und Tod. Selbst wenns um 5 Euro geht. Alles in allem: die Anwaltschaft ist nach meinem Eindruck qualitativ auf dem Level, wie andere Bereiche der Wirtschaft. Es ist kaum zu erwarten, daß die Anwälte in einem wilden Umfeld als Lichtgestalten die Ausnahme darstellen.

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  5. Vielen Anwälten wohnt eine gewisse Unverbindlichkeit in der Beratung inne. Ein Nicht-Jurist hört ein Problem und sagt seine "Meinung". Ein Jurist versucht erstmal den Sachverhalt zu ermitteln und gibt dann für mögliche Fallkonstellation eine mehr oder weniger verbindliche Antwort (Achtung, Haftung) ab.

    Zudem sind die Beratungen der Anwälte einfach auf den ersten Blick teurer. Das stimmt auch, wenn man nur auf die Beratung blickt. Da fragt man doch lieber den Frisör oder in Versicherungsdingen geübten Kfz-Klempner.

    Dass beim Anwalt natürlich auch wesentlich viel mehr dahinter hängt, außergerichtliche Vertretung, gerichtliche Vertretung, effizienter Behördenkontakt, Rechtswissen, usw. erkennt man meist bei einfachen Fragen nicht immer.

    Ein anderer Grund könnte natürlich darin auch liegen, dass manche Anwälte hinsichtlich des Prozessrisikos und der zu erwarteten Kosten (des eigenen Anwalts!) ihre Mandantschaft nur ungenügend aufklären am Anfang (um die Anbahnung erfolgreich abzuschließen).

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  6. Als Steuerberater (ohne vertiefte Rechtskenntnisse offenbar) erlebe ich auch oft das Umgekehrte: Da wird mal eben der Rechtsanwalt um ein steuerlich Problem befragt, gern auch mit einiger Brisanz.

    Aber wenigstens kommt da noch ab und zu der Rechtsanwalt auf mich zu und erkundigt sich, bevor er was Falsches erzählt.

    Ich werde wohl nie begreifen, warum ein Rechtsanwalt die Befugnis zur unbeschränkten Hilfeleistung in Steuersachen hat. Warum ist er nicht lieber zu etwas befugt, was er kann?

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  7. Als selbst betroffener kann ich die hier zur Rede stehenden Eigenschaften von Rechtsanwälten sowohl negativ wie auch positiv teilweise bejahen. Über meinen Strafverteidiger kann ich sagen, das ich ihm vertraute. Ich war ja schuldig (ja wirklich) und hoffte auf die Richtigkeit der von ihm getätigten Aussagen. Unter anderem eine Honorarvereinbarung, ein verhandeltes Ergebnis mit der Auflage in der Gerichtsverhandlung ein volles Geständnis abzulegen.

    Es gab nur diese Verteidigungsmethode oder Strategie (ich glaube,das nennt sich Urteilsbegleiter); das es durchaus auch andere gegeben hätte, erfuhr ich erst, als ich wieder draußen war.

    Soweit so gut, der Anwalt bekam sein (Zusatz)-Honorar, ich legte das Geständnis ab und bekam mein Urteil 3 Jahre 6 Monate.
    Soweit alles richtig und wie vereinbart.

    Erst später merkte ich das alles auch anders hätte laufen können. Andere Straftäter bekamen für ähnliche Taten von Bewährungsstrafen (also unter 2 Jahre) bis 2 Jahre und 6 Monate mit der tatsächlichen 2/3 Bewährung.
    Dies hat mir mein Anwalt auch versprochen, aber ich hatte beim Versuch dies zu beantragen leider diesen Anwalt nicht an meiner Seite, er meldete sich auf meine Anfrage nicht einmal bei mir. Die Strafvollstreckungsstelle lehnte meine Antrag ab. Alleingelassen habe ich dann resigniert.
    Was heißt das für mich? Ich werde mir immer einen 2. Beratungstermin holen und dies beiden Anwälten sagen.
    Im besten Fall gleich mit einem Kostenvoranschlag! (Ach, wird wohl eher nicht gehen, obwohl mir jeder Handwerker den erstellen und sich auch dran muss).

    Zur anderen Seite:
    Als ehemals selbständiger Unternehmensberater wollte ich mit einem Anwalt zusammen arbeiten, da mir immer wieder rechtlicher Fälle zur Beratung vorgelegt wurden. Dabei habe ich dann (Wirtschafts)-Anwälte eben so wie Steuerberater kennengelernt die dermaßen arrogant mit mir umgegangen sind, das ich dieses Vorhaben ganz schnell sein ließ und meine Kunden nur zu Ra. oder Stb. Ihrer Wahl begleitet habe. Leider gab es in der Großzahl der Fälle mehr Probleme mit meinen „beratungsresistenten“ Kunden.

    Mein Resümee: Es gibt solche und solche.

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  8. @ Moneypenny: Auf meine ernst gemeinte Frage hätte ich mir eine eben solche Antwort gewünscht, keine beleidigte Leberwurst. Aber das Angebot steht nach wie vor.

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  9. Wieviel Mühe sich ein Anwalt gibt und wie gut seine Arbeit ist, hängt doch sicher auch davon ab, in welcher Angelegenheit er seinen Mandanten vertreten soll.

    Der hier schon mehrfach zitierte "Streit um 5 Mark" - nehmen wir als konkretes Beispiel mal Nachbarschaftsstreitigkeiten - verursacht sowohl materiellen als auch "psychologischen Aufwand". Sprich: Es kostet Zeit und Geld und ist für den geistig gesunden Menschen nervtötend.

    Das da nun ein Anwalt eher weniger geneigt ist, sich richtig reinzuhängen, ist einfach nur menschlich.

    Mein Credo ist sowieso, solchen Nachbarschafts-Krempel und sonstigen Kleinkram entweder einfach abzuhaken oder gleich mit dem doppelläufigen Hinterlader und feinstem 00-Schrot zu klären. Somit verschont man den gebeutelten Zivilrechtler und verschafft dem darbenden Strafverteidiger ein wahrhaft anständiges Mandat. :-)

    Ansonsten kann ich sagen, dass ich von den Anwälten, die mich persönlich vertreten haben, bisher nur gutes erzählen kann.

    Und sooo unverständlich ist das ganze Jura-Gedöns ja nun auch wieder nicht, wenn es einer einem richtig erklärt. Sonst würde ja wohl kaum einer Jura-Blogs lesen, oder?

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  10. Naja richtiges Jura-Gedöns ist auf Jurablogs ja auch eher nicht zu finden ;)

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  11. Was vielleicht ein Rolle spielt: Zum Bäcker geh' ich jeden Tag, ob das Brötchen schmeckt oder nicht, kann ich selbst binnen Sekunden für mich entscheiden, und wenn's schief geht, hab' ich Kleingeld verloren und der nächste Bäcker bietet mir ein paar Meter weiter die nächste Chance. Außerdem versteh' ich zumindest rudimentär, was in der Backstube passiert.

    Mit der ganzen Juristerei hab' ich nicht viel am Hut, keine Erfahrungswerte. Ob ich einen guten erwischt habe, erkenne ich vielleicht einige Jahre und Instanzen später (und manchmal nicht 'mal dann - vor Gericht und auf hoher See...). Der Spass kostet mich eine Menge Geld, wenn's schief geht noch viel mehr (oder im Extremfall sogar meine Freiheit), und ob sich ein Fehler jemals wieder ausbügeln lässt, steht in den Sternen.

    Grund genug für eine flaues Gefühl in der Magengegend. Kombiniert mit der menschlichen Eigenheit, unangenehmes manchmal einfach zu verdrängen...

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  12. Würden Anwälte seriöser auftreten, würden sie für seriöser gehalten.
    Allein Ihre Auslobung einer Rechtsberatung auf jedem (!) Rechtsgebiet nach Wahl des Gewinneres ist ein Beispiel für Unseriosität.

    Die Schreihälse auf jurablogs (Sievers, Vetter) wurden ja schon erwähnt

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  13. Hallo Herr Nebgen,

    "Jetzt aber zu meiner Frage, liebe Nichtanwälte: Wie kommt es, dass derartige (Vor)Urteile über Rechtsanwälte herrschen?"

    Ich denke, diese Frage ist leicht zu beantworten:
    Es ist die Angst, jemandem zu vertrauen, den man nicht kennt. Und der davon lebt, daß er Geld bekommt dafür, daß der für einen was tut, was man nicht versteht. Angst und Verunsicherung ist die Antwort.

    Kann man sich Vertrauen erkaufen?
    Natürlich nicht.
    Und das weiß jeder, und das steckt auch emotional in jedem, der einen Anwalt braucht, egal ob schuldig oder noch schlimmer, unschuldig in einer Situation, in der man sich nicht selber helfen kann, weil man sich mit diesen bekloppten Rechtssystem nicht auskennt.
    Ist das irrational? Ja, klar!
    Aber an wen soll man sich wenden?
    Ausgerechnet an einen, der genau da Geld damit verdient?
    ;o)
    Ich hoffe, Ihre Frage damit einigermaßen beantwortet zu haben.
    Möglicherweise liege ich ja auch falsch mit meiner These: Es ist einfach nur Angst.
    Das war jetzt halt einfach nur so das, was mir grad durch den Kopf ging.
    Natürlich mag es sein, daß Sie Kollegen haben, vor denen man tatsächlich auch besser Angst haben sollte.. Das war aber, glaube ich, nicht Ihre Frage.

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  14. @Anonym 12:23
    Steht da, dass Herr Nebgen selbst bei seiner "Auslobung" beispielsweise im Familienrecht beraten wolle? Nö, oder?

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  15. Als Anwalt kann ich das Unbehagen vieler Leute verstehen, nicht unerhebliche Beträge für rechtliche Einschätzungen ausgeben zu müssen, die mitunter falsch sind, oftmals aber dahingehend lauten, daß man nichts machen kann. Ich habe aber den Eindruck, daß der Anteil jener Kollegen, die bar jeder Ahnung Mandanten mit hohlem Geschwätz in aussichtslose Streitigkeiten treiben, nicht größer geworden ist. Die absolute Zahl wächst natürlich mit der Zahl der Anwälte proportional.

    Und wie immer im Leben, verfestigen sich negative Eindrücke viel stärker als positive. Wie ein schlechter Richter Vorurteile gegen die Rechtsprechung insgesamt verursacht, prägt ein grottenschlechter Anwalt in einem Stapel von 20 Akten nachhaltiger das Bild von der Anwaltschaft als die 19 Kollegen, die gute Arbeit leisten.

    Schließlich ist das liebe Geld immer wieder Stein des Anstoßes. Das Gebührensystem des RVG ist ungerecht für Anwalt und Mandant. Die gleichen Gebühren fallen unabhängig vom Arbeitsaufwand an. Glück für den Anwalt und Pech für den Mandanten, wenn ein hoher Streitwert mit einem Schreiben erledigt ist. Umgekehrt ist es, wenn niedrige Streitwerte jahrelange Arbeit verursachen. Das demotiviert beide Vertragsparteien. Eine Mischung aus Stundensätzen und Erfolgshonorar sollte das Gesetz vorsehen. Die festen Sätze in streitwertabhängigen Gerichtsverfahren (1,3 Verfahrens-, 1,2 Terminsgebühr) sind zumeist unangemessen hoch oder niedrig.

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  16. @Anonym 00:22:

    Da steht "Rechtsberatung in einem Rechtsgebiet Ihrer Wahl" (Stand 29.09.2010, 9:40 Uhr). Lediglich Steuerrecht wird explizit als Ausnahme genannt. Und "Ihrer Wahl" heisst nunmal jedes Rechtsgebiet. Dazu habe ich den Eindruck, dass der werte Blogherr seine Fähigkeiten manchmal überschätzt (wenn ich bspw. an die Blogbeiträge über Markenrecht denke). Und das kann eben für den Mandanten böse Enden. Nicht das ich glaube, Herr Nebgen hätte von nix 'ne Ahnung, keinesfalls. Aber er kann halt nicht alles, auch wenn er gerne den Eindruck vermnitteln möchte.

    Um nicht vollkommen Off-Topic zu posten: Es gibt bei Anwälten eben schwarze Schafe (in manchen Blawgs z.B. Urteilsbegleiter genannt) und auch weniger fähige Anwälte. Gerät man selbst oder ein Freund oder der Freund eines Freundes an einen solchen, neigt man dazu, diese Erfahrungen zu Verallgemeinern (Autohändler sind ja ebenfalls alle Gauner). Aber es kommt vielleicht noch hinzu, dass der Fehler eines Anwalts schlimmere Konsequenzen haben kann...

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  17. Guter Anwalt, schlechter Anwalt? Es ist doch so, dass unzufriedene Mandanten (aus welchen Gründen auch immer, mit oder ohne Schuld des Anwalts) ihre Unzufriedenheit eher rausposaunen, als zufriedene Mandanten ihre Zufriedenheit. So entsteht der Eindruck, es gäbe nur Pfeifen, da man nur oder meist von Pfeifen hört.

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  18. Anbei als gewünschtes Feedback Punkte, die ich zumindest positiv oder negativ aufgenommen habe.


    Meine negativ Liste:

    - "Klar machen wir das über Pflichtverteidigung. Die deckt aber nie und nimmer meine Kosten. Ich brauche dann noch XYZ.000 Euro. Aber ich stecke schonmal im Fall, kenne den Richter gut und die U-Haft ist bald erledigt."
    - "Oh das Verfahren zieht sich, ich brauche nochmal XYZ.000 Euro, die bekommen Sie aber wieder."
    - Offensichliche Fehler werden nicht gerügt, da es nicht das Kerngeschehen berührt. Als Beschuldigter sehe ich trotzdem falsche Vorwürfe und angebliche Tatsachen, die dann im Raum stehend bei mir ein entsprechendes Bild über Juristerei zurücklassen. Wenn das Vertrauen in den Rechtsstaat schwindet, sollten Anwälte versuchen, es bei Betroffenen wieder aufzubauen. Vertrauen baut man nicht mit der Argumentation: "Ach lassen sie doch dieses Unrecht geschehen, im Vergleich zu den und jenen Vorwürfen fällt das doch nicht ins Gewicht."
    - Bei Gutachterstreitigkeiten scheinen Richter, Anwälte usw. sich immer nur die Ergebnisse um die Ohren zu hauen, ohne in die Tiefe einzusteigen. Teilweise scheint es, das vielen die analytische Fähigkeit fehlt, sich in spezielle wissenschaftliche Fragestellungen einzuarbeiten.
    - Es ist deprimierend, wenn man selbst in Urteilen Fehler findet, die dem Anwalt meldet und dieser sich freut. Ich erwarte, dass dem Anwalt all dies auffällt.


    Positiv Liste:
    - Ich finde eigene Argumentationsstränge in Schriftsätzen an das Gericht wieder.
    - Regelmäßige unterstützende Besuche JVA.
    - Gute Erreichbarkeit

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  19. Wer einen Anwalt braucht, hat entweder Ärger am Hals, oder er will selber welchen machen.
    Von daher ist der Begriff schon mal negativ besetzt. Allein schon das Wort "Rechtsstreit". Ich will mich nicht streiten, ich will meinen Frieden.
    Vulkanier hätten damit wohl kein Problem, Bajoraner würden mit rituellen Handlungen und ein paar Räucherkerzen in der Kanzlei die Situation entspannen. Aber Ferengis und Menschen haben da wohl ein Problem ;o)

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  20. Ein Problem ist, dass Mandanten in den seltensten Fällen die Qualität ihres Anwalts objektiv beurteilen können. Sie können auch oft nicht beurteilen, ob der gewählte Anwalt für ihr Rechtsgebiet der Richtige ist.
    Bei der Arztwahl ist das einfacher, niemand würde mit einem Bandscheibenvorfall zu einem Hautarzt gehen.
    Weit weniger Menschen wissen, ob ein Spezialist für öffentliches Baurecht nicht auch für eine Mängelrüge für ihren vermurksten Garagenvorplatz der Richtige ist.
    Meist bleibt Mandanten als Beurteilungskriterium nur die Art und Weise, wie sich ihr Anwalt selbst darstellt.
    So, wie sich viele Menschen auf Kaffeefahrten davon überzeugen lassen, dass ihre 998,95 € Heizdecke ein Schnäppchen ist, sind bestimmt auch viele unbedarfte Menschen von einem gewissen bloggenden "Kantholzverteidiger" beeindruckt,der Polizisten, Staatsanwälte und Richter wahlweise als Unfair und/oder Unfähig bezeichnet, wenn sie nicht seinem begnadeten Genius folgen

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  21. @ Axel John: Sie haben das aus meiner Sicht zentrale Problem getroffen, nämlich dass Mandanten die Qualität eines Rechtsanwaltes in der Regel nicht einschätzen können - deshalb bin ich übrigens auch massiv gegen Bewertungsportale für Rechtsanwälte.

    Den bloggenden Kollegen möchte ich aber massiv in Schutz nehmen: Im Strafrecht ist der - häufig auch rechtswidrige - Gegenwind durch die Staatsmacht in der Regel so groß, dass gerade einem guten Verteidiger häufig nichts anderes übrig bleibt, als das Kantholz zu geben.

    Ich persönlich bedauere das, es ist aber Realität. Dem Mandanten dürfte es in der Regel nutzen. Ich schätze den Kollegen übrigens in Gegensatz zu vielen Kommentatoren als durchaus seriös und realistisch in seiner Darstellung ein. Gerade bei diesem Kollegen scheinen mir viele Kommentatoren den Boten der schlechten Nachricht mit der schlechten Nachricht zu verwechseln.

    Genau das kann bei der Rechtsanwaltswahl ein fataler Irrtum sein.

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  22. @ RA Nebgen:
    Die Kernfrage war, warum so viele Menschen einen Bogen um Anwälte machen.
    Besonders bloggende Anwälte geben im Netz nicht nur ihre persönliche Visitenkarte ab, sondern auch die ihres Berufsstandes.
    Es liegt in der Natur der Sache, dass Negativbeispiele weit stärker zur Verallgemeinerung beitragen, als positive.
    Würde es Ihr Vertrauen in die Ärzteschaft stärken, wenn eine signifikante Anzahl an Ärzten alle Ärztekritiker als stumpfsinnige Hypochonder bezeichnen, die jedem Geistheiler aus der Yellow-Press auf den Leim kriechen?
    Warum sollten Rechtsrat suchende Vertrauen zu Juristen haben, wenn bloggende Anwälte ihre potentielle Kundschaft als lynchmobbenden Stammtischpöbel abqualifizieren?
    Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn Anwälte im Netz gerne und heftig austeilen (ich tue das auch). Wer aber ins große Horn stößt, sollte auch das Echo vertragen können. Wer in seinem Blog ständig auf Richter und Staatsanwälte eindrischt, aber Kommentatoren selbst bei vergleichsweise moderater Kritik als ahnungslose Dummschwätzer ins lächerliche zieht, der braucht sich nicht darüber beklagen, wenn "der Pöbel" Anwälten per se nicht weiter traut, als er ein Klavier werfen kann.

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  23. @Axel John,

    ich würde einem Anwalt, der es mir sagt, wenn er mich für einen Idioten hält, eher vertrauen, als einem, der immer nur freudlich lächelt.
    Aus einem Disput ergeben sich manchmal neue Ideen.
    Aber ich bin halt auch eher ein kantiger Charakter.

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  24. @ Waldbaer:
    Das sehe ich auch so. Es macht aber einen großen Unterschied, was der Anwalt dem Mandanten in seiner Kanzlei unter 4 Augen zum konkreten Fall sagt und dem, wie er öffentlich im Rahmen seiner Selbstdarstellung agiert.
    Dabei kommt es nicht nur darauf an was er sagt, sondern auch wie er es sagt und in welchem Kontext.
    Manche(!!) Anwälte pflegen einen extrem übersteigerten Standesdünkel. Sie genießen es geradezu, Nicht-Akademiker vorzuführen, sie ihre Geringschätzung spüren zu lassen und ihnen ihre fachliche Überlegenheit zu demonstrieren.
    Es sind, wie gesagt nur wenige. Aber sie prägen überproportional das Image ihrer Zunft. (Auch, wenn sie es nicht wahrhaben wollen).

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  25. @RA Nebgen

    "Sie haben das aus meiner Sicht zentrale Problem getroffen, nämlich dass Mandanten die Qualität eines Rechtsanwaltes in der Regel nicht einschätzen können - deshalb bin ich übrigens auch massiv gegen Bewertungsportale für Rechtsanwälte."

    Dann machen Sie doch mal einen konstruktiven Vorschlag, wie man die Leistung eines RAs objektivierbar und für potentielle Mandanten frei abrufbar machen kann.

    Für Handelsprodukte funktioniert das z.B. bei Amazon einwandfrei über die Kundenrezensionen, für Händler ebenso einwandfrei über Bewertungen bei z.B. geizhals.at - jedenfalls sobald eine gewisse Mindestmenge an Kommentaren vorliegt.

    Fakt ist allenthalben, dass Rechtsanwälte erst auf Vorkasse hin tätig werden, sich aber jeglichen Bestrebungen widersetzen, dies anders als entweder mit dem gleichzeitig eingeforderten Vertrauensvorschuss oder mit dem Misstrauen in die Zahlungsfähigkeit/-willigkeit der potentiellen Mandanten zu begründen.

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  26. Ein Anwalt läßt sich nicht objektiv bewerten. Es liegt in der Natur der Sache, daß derjenige, der seinen Fall verliert, eher unzufrieden mit seinem Anwalt ist, selbst wenn dieser seriös und kompetent ist. Der Gewinner ist immer zufrieden mit seinem Anwalt, auch wenn der die größte Pfeife ist.

    Auch wenn Anwaltsserien etwas anderes suggerieren. Kein Anwalt "gewinnt" alle seine Fälle oder auch "nur" 70-80%. "Gewinnen" ist im Recht immer relativ. Was sich in den Augen des Mandanten als Niederlage darstellt, war objektiv betrachtet vielleicht ein Erfolg und das Beste, was nach Lage der Dinge herauszuholen war.

    Natürlich wär wünschenswert, daß man als Anwalt - wie wiederum in Anwaltsserien suggeriert wird - mit drei Kollegen tagelang an einem einzigen Fall arbeitet, dem Mandanten Tag und Nacht Händchen hält, eigene Ermittlungen durchführt, die Universitätsbibliothek auf der Suche nach vergleichbaren Fällen auf den Kopf stellt, usw. Allein: wer soll das bezahlen, zumal wenn es "nur" um ein paar tausend Euro geht oder Ärger mit einer Behörde geht?

    In diesem Zusammenhang: ein ganz putziges Beispiel sah ich kürzlich in der Serie "Danni Lowinski". Die Junganwältin Lowinksi, mit "Kanzlei" in den Räumen eines Schlüsseldienstes im Einkaufszentrum, hatte verunglückte Motorradfahrer als Mandanten gewonnen, die eine Produkthaftungsklage gegen den Hersteller der Motorräder anstrebten. Clever rechnete sie sich aus, daß sie bei einem zu erwartenden Schadensersatz von 2,5 Mio. Euro ein Honorar von 250.000,- Euro erhielte (RVG-Genie?). Die Mandanten wurden ihr jedoch von einem Kollegen abgeworben, der die Mandanten wie folgt überzeugte: Seine Kanzlei (!) habe die finanziellen Mittel, um den Prozeß durchzustehen. Selbstverständlich leiste die Kanzlei (!) den Mandanten auf den zu erwartenden Schadensersatz einen Vorschuß, damit die Mandanten während der langen Dauer des Prozesses versorgt seien.

    Angesichts solchen Schwachsinns wundert mich die Erwartungshaltung mancher Mandanten nicht.

    Übrigens: wie lange dauert eigentlich eine ärztliche Behandlung? Obwohl ich Privatpatient bin, hat sich noch nie ein Arzt mehr als 15 Minuten Zeit für mich genommen. Die Schnellabfertigung gilt bei Ärzten als normal.

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  27. @John Cage

    Selbstverständlich lässt sich ein Anwalt objektiv bewerten. Womit Sie argumentieren, ist doch genau die gleiche Schwarz-Weiß-Differenzierung, die Sie bei den Anwaltsserien kritisieren ("zufrieden ist der Mandant nur, wenn der Fall gewonnen wird").

    Ich persönlich wäre schon sehr zufrieden, wenn mich Anwälte gewohnheitsmäßig so über die Wahrscheinlichkeit von Erfolg und Misserfolg und die sonstigen Optionen aufklären würden, wie mein Chef das von mir jeden Tag verlangt.

    Ein wenig mehr Offenheit würde kaum schaden. Ein schon angemerktes unangenehmes Beispiel ist der andauernde Rückzug ins Ungefähre aufgrund von Haftungsfragen. Viel ehrlicher wäre es, zu sagen "ich berate Sie so und so, weil die Anwaltshaftung mich dazu zwingt. Darüber hinaus gibt es noch diese oder jene nicht wasserdichten Optionen. Falls Sie darauf spekulieren, ist das Zockerei".

    So etwas wie Schriftsatzabstimmung scheint - nach meinen Erlebnissen - eher unüblich zu sein, obwohl der positive Effekt weit überwiegen würde.

    Ihr Beispiel mit der ärztlichen Behandlung ist übrigens entlarvend: eine eingehende ärztliche Beratung (GOÄ 3) von Privatpatienten bringt bei Faktor 2,3 einen Betrag von 20,11 Euro. Macht der Arzt das fünf mal in der Stunde (je 12 Minuten) und hat ausschließlich Privatpatienten, dann hat er 100,55 Euro eingenommen - noch nicht verdient. Das sind angeblich zwei Drittel dessen, was eine Anwaltskanzlei pro Stunde benötigt, um rentabel zu arbeiten.

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  28. @Robert Dahlem
    Fachidioten aus unterschiedlichen Fächern..

    Ich bin Computerfachidiot, gebe ich offen zu.
    Wenn Ihr Computer mal nicht mehr will "weil irgendwas kaputt ist", könnte ich den von Ihnen hinzugezogenen Experten bei der Arbeit beobachten, und eine Bewertung abgeben. Weil ich nämlich selber ein solcher "Experte" bin.

    Aber wie zum Teufel soll ich Juristen bei der Arbeit bewerten, wenn ich von Juristerei überhaupt keine Ahnung habe?

    Zumal die Mandantschaft von Strafverteidigern naturgemäß zum Teil aus Halunken bestehen dürfte. Nuja, die haben halt auch ihre Rechte. Da braucht man so Leute, die die vertreten.

    Die Idee eines Bewertungsportales für Strafverteidiger halte ich für einen guten Witz!
    Ich hab echt laut lachen müssen, als ich von der Idee las.
    Kein Witz! ;o)

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  29. @Waldbaer

    "Aber wie zum Teufel soll ich Juristen bei der Arbeit bewerten, wenn ich von Juristerei überhaupt keine Ahnung habe?"

    Das ist eigentlich ziemlich einfach und wird stets angewendet, wenn Kompetenzen unterschiedlicher Fakultäten aufeinander treffen: anhand des Gesprächs über die Zielvereinbarung, an der Information über den Verlauf und an der Erreichung der vereinbarten Ziele.

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  30. @Robert Dahlem
    Ok, letzter Versuch einer Erklärung:

    Also ich gehe hin und verkaufe jemandem ein Computersystem, daß drei mal so teuer ist, wie das, was er eigentlich braucht. Der ist zufrieden, es funktioniert ja alles prima, und gibt eine positive Bewertung für mich ab.

    Oder ich verkaufe jemandem einen Computer, der genau für seine Bedürfnisse passt und alles kann, was er braucht. Nur dieser Antiinformatiker kommt damit nicht zurecht, zerbröselt die Konfiguration, und kriegt das System nicht zum laufen.
    Der gibt mir eine negative Bewertung.

    Wie aussagekräftig wäre das Bewertungsportal bezüglich meiner tatsächlichen Fähigkeiten?

    Und wie sähe das erst erst bei Strafanwälten aus?
    Tschuldigung, aber bei der Idee muss ich schon wieder lachen *gg*
    Unterhaltsam wäre das mit Sicherheit. Das glaube ich wohl. ;o)

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  31. @Waldbaer

    "Also ich gehe hin und verkaufe jemandem ein Computersystem, daß drei mal so teuer ist, wie das, was er eigentlich braucht. Der ist zufrieden, es funktioniert ja alles prima, und gibt eine positive Bewertung für mich ab."

    Dieses und das zweite Beispiel sind so falsch, dass nicht mal das Gegenteil richtig ist - beim Gegenteil kommt übrigens das gleiche raus: 50% positive Bewertungen.

    Bewertungsportale werden erst dann nützlich, wenn viele Einträge vorhanden sind, die Möglichkeit besteht, seinen Eintrag zu begründen und ein Kommentarsystem existiert, bei dem der Bewertete und Dritte Stellung nehmen können.

    Anyway: wenn Bewertungsportale so schrecklich unnütz sind, dann fehlt ja immer noch ein Vorschlag, wie man die Leistung von Rechtsanwälten objektivierbar machen kann.

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  32. @Robert Dahlem:
    " (..) wie man die Leistung von Rechtsanwälten objektivierbar machen kann. (..)"
    Ja dann machen Sie doch einen *g*.
    Sie werden feststellen, daß der ganze Justizapparat von Natur aus nicht objektiv sein kann, denn dann wäre er grausam in seiner Natur. Es geht immer um Einzelschicksale.
    Und die sind immer sehr subjektiv.

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