Mittwoch, 28. Dezember 2011

Gefahrenabwehr in Mecklenburg-Vorpommern

Auf Rügen ist ein Kind offenbar von herabstürzenden Teilen eines Kreidefelsens erschlagen worden. Das ist traurig und tragisch.

Offenbar bestand und besteht auf Rügen in direkter Nähe zur Steilküste eine erhebliche Gefahr, von einstürzenden Felsen in die Tiefe gerissen zu werden. Abgesperrt werden solle das Areal gleichwohl nicht, sagte der Sprecher des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern der Nachrichtenagentur dpa.

Die Begründung, die er dafür gibt, ist - gelinde gesagt - kurios: "Die Gefahren sind bekannt", wird der Sprecher des Tourismusverbandes zitiert. Was so ganz nicht zu stimmen scheint, denn den Eltern des verunglückten Kindes scheinen die Gefahren nicht hinreichend bekannt gewesen zu sein. Im übrigen besteht Gefahrenabwehr nicht darin, über bestehende Gefahren nur zu informieren - in erster Linie sollte man den Gefahren auch vorbeugen.

Das sieht der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern anscheinend etwas anders: Man könne den Ort "nicht wegsperren", schließlich habe man zu Werbezwecken "sogar ein Motiv, auf dem ein abgebrochener Teil zu sehen ist".

Das wollen jetzt bestimmt viele sehen.

2 Kommentare:

  1. Es gibt überhaupt keinen Grund, nach Rügen zu fahren, wenn man seinen Urlaub auch auf Sylt verbringen kann.

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  2. hilfsbereiter Inselbewohner7. Januar 2012 um 02:34

    Leider kommen auf Rügen jedes Jahr Touristen ums Leben:
    * im Straßenverkehr
    * durch Badeunfälle

    Tückisch sind Rügens Steilufer, wenn der Wassergehalt ansteigt in der Steiluferformation -- durch Regen in Verbindung mit leicht erhöhtem Ostsee-Pegel.
    Eine Wandergruppe dort konnte bisher an Warnschildern ,,LEBENSGEFAHR'' vorbei gehen und sich auf schmalem Küstensaum fast unter aufragende Sand, Kreide-u. Mergelformationen begeben, in denen auch Steine sichtbar sind.
    Leider war der Vater nicht dabei. Er hätte deutlich auf die aufgeweichte Pampe hinweisen müssen, aus der das Hochufer nur noch bestand zum Zeitpunkt des Unfalls.
    Sicher wird jetzt noch einmal überprüft, ob die bereits vorhandenen Absperrungen ergänzt werden müssen.

    Und liebe Urlauber: Wenn doch etwas passiert:
    Rettungshubschrauber sind innerhalb von 30 Minuten mit dem Unfallopfer in der Universitätsklinik Greifswald.
    Falls der Rettungshubschrauber nicht an der Unterkante des Hochufers landen kann, dann kommen die Rettungskräfte von der Seeseite mit schnellen Fahrzeugen.

    Wenn Sie schon einmal in Sylt waren: Kommen Sie auch nach Rügen - Sie werden es nicht bereuen....

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