In Hamburg ist das Untersuchungsgefängnis mit dem Strafjustizgebäude direkt verbunden, so dass auch der Weg eigentlich ein kurzer ist. Also ruft der Richter kurzerhand in der Haftanstalt an und erhält die niederschmetternde Nachricht: Der Angeklagte kann nicht raus. Die Tür klemmt. Auch der eilig herbeigerufene Schlüsseldienst könne die Tür nicht öffnen.
So soll es sein! Wäre ja noch schöner, wenn aus dem Gefängnis jeder einfach so herauskäme.
Der Angeklagte kam dann mit einer viertel Stunde Verspätung schließlich doch noch. Nur hatte man eben nicht den Zugang nehmen können, sondern hatte um das Gebäude herum gehen müssen. Da hat er dann sogar noch etwas frische Luft gehabt.
Das erinnert mich ein bißchen an das Spiel bei der Eishockey-WM (ich glaube gegen die Slowakei - bin mir da aber jetzt nicht sicher), als unser Spieler für 2 Minuten in die Kühlbox musste. Dummerweise klemmte auch da die Tür, sodass der Schiri hin ist, um die Sache zu richten ... am Ende war er selber ebenfalls auf der Strafbank gefangen, weil er auch voninnen die Tür nicht mehr aufkriegte :-)
AntwortenLöschenErinnert mich an eine denkwürdige Verhandlung, vor der die Verteidigerin ihren Mandanten noch kurz in der Haftzelle aufgesucht hat, um sich mit ihm zu besprechen.
AntwortenLöschenDie Verhandlung konnte dann erst mit halbstündiger Verspätung beginnen, weil die Tür zur Haftzelle ebenfalls nicht mehr aufging. Der Angeklagte war im Übrigen - zum Glück für die Verteidigerin - ein Betrüger, so dass sie sich in der Zwischenzeit zumindest über ihr unmittelbares körperliches Wohlergehen keine Sorgen machen musste. Sie machte hinterher dennoch einen ausgesprochen erleichterten Eindruck, wieder in Freiheit zu sein...
Man ist ja manchmal so naiv... ich war immer davon ausgegangen, dass Türen und ihre Schließsysteme, auch die massiveren Versionen, quasi jahrtausendelang erprobte Systeme seien, deren Funktionsweise nicht übermäßig fehleranfällig ist - so kann man sich irren.
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