Mittwoch, 15. April 2015
Wie gut, dass es Dolmetscher gibt
Dolmetscher helfen einem viel. Zum Beispiel aktuell in einer Hauptverhandlung vor dem Landgericht. Da wurden im Wege der Telefonüberwachung ("TÜ") Gespräche in einer sehr fremden Sprache aufgezeichnet.
Die Frau Dolmetscherin wurde beauftragt, diese Gespräche zu übersetzen. Ob die Frau Dolmetscherin der in den Gesprächen verwendeten Sprache allerdings überhaupt ausreichend mächtig ist, ist zwischen den Prozessbeteiligten umstritten. Beurteilen kann das keiner so richtig, weil ja keiner die sehr fremde Sprache spricht.
Ein Auszug aus der Übersetzung (WP = Weibliche Person, MP = Männliche Person):
WP: Ich sterben
MP: Ja
WP: Wie viel?
MP: 25
WP: Soll mich der Krebs fressen
MP: Ja
WP: Soll ich dein Penis essen, soll ich deine Hoden küssen, wir sind reich geworden, was soll ich dir sagen.
Ja, was soll man da sagen?
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Klingt eher wie eine Übersetzung per PC-SW
AntwortenLöschenGoogle Translate, Babelfish & Co. hätten es wohl besser gemacht. ;-)
AntwortenLöschenNa ja, - ohne die sehr fremde Sprache zu kennen - solche Floskeln wie "ich sterben" und "soll mich der Krebs fressen" mögen Ausdrücke der Bewunderung bzw. des Erstaunens sein - wie im Deutschen "meine Fresse" bzw. "alter Schwede!"
AntwortenLöschenMir ist vor kurzem folgender Dialog aus einer TKÜ über den Bildschirm gelaufen:
MP1: Hallo. Wie geht's?
MP2: Ich sag's dir so: Wenn du jetzt an meinem Penis riechst, hat sie gesagt, das ist nicht normal. Da haben sie jetzt was gekriegt, also nicht zu bezahlen, so'ne Verarsche. Selbst wenn du sie flachlegst, kann ich überhaupt nicht kapieren, wieso es denn so lange dauert. Na ja, alles klar...
MP1: Ähm, ja, alles klar, und wie geht es dir?
MP2: Sag ich doch - weder warm noch kalt, also sieben Komma fünf.
MP1: Na gut... Also, dann will ich mal...
Die Audioqualität war top, die Sprachkenntnisse - auf dem muttersprachlichen Niveau (sowohl im Deutschen als auch in der Fremdsprache), bloß der Gemütszustand der Gesprächspartner sowie deren Fertigkeit, auch im Rausch vollendete und mehr oder weniger sinnvolle Sätze zu bilden und von sich zu geben, waren mehr als fraglich... Die Urheberin des Textes ist also hier nicht unbedingt die Frau Dolmetscherin gewesen...
Also, dann will ich mal... :-)