Die Dame ereiferte sich dann darüber, dass die Staatsanwaltschaft ihr Ermittlungsergebnis dem Arbeitgeber des Angeklagten nicht mitgeteilt hatte und sagte in diesem Zusammenhang einen bemerkenswerten Satz. Sie sagte wörtlich:
"Der Schutz von Kindern muss Vorrang haben vor verfahrensrechtlichen Abläufen".
Wäre die Dame Politikerin gewesen, sie hätte diesen Worten wahrscheinlich vorweg geschickt, dass selbstverständlich niemand die Absicht habe, durch die Verfassung geschützte Prozessrechte zu beschneiden und hätte dann vom Leder gezogen. Sie war aber ganz offensichtlich keine Politikerin - und wohl auch diplomatisch eher unerfahren - und so forderte sie also mit diesem Satz unverholen, uneingeschränkt und allen Ernstes die Abschaffung prozessualer Rechte für den Fall, dass Kinder involviert seien.
Da könnte man sich gut Alice Schwarzer daneben vorstellen, wie sie die Abschaffung sämtlicher prozessualer Beschuldigtenrechte auch noch für den Fall fordert, dass Frauen involviert sind. Und wenn alle Frauen und Kinder das sinkende Schiff des Rechtsstaates verlassen haben, dann steht der Angeklagte auf der Brücke und geht mit dem Schiff gemeinsam unter.
Mir gruselt nicht vor solchen Leuten. Mir gruselt davor, dass sich vor solchen Leuten so wenige Leute gruseln.
Das liegt daran, daß die meisten Laien das Prinzip des Rechtsstaates nicht verstanden haben.
AntwortenLöschenSchlimmer finde ich, daß unsere Politiker den Rechtsstaat immer weiter demontieren!
Es ist beruhigend zu wissen, dass wenigstens r.j. so Vielem gruselt.
AntwortenLöschenin die gleiche kerbe hauen erzieherinnen, pädagoginnen, psychologinnen und dergleichen etc etc pp, die kindliche opferzeugen (vermeintliche) hübsch sugesstiv solange wieder und wieder udn wieder befragen, bis aus dem "hä? neeee!" ein "er hat seinen finger in meine ... gesteckt." wird. erbärmlich und widerwärtig. als wären kinder per se allein wegen ihres alters wertvoller als erwachsene...
AntwortenLöschen@Peter:
AntwortenLöschenWas ist ihr Punkt?
Kritisieren Sie, dass Kinder subjektiv befragt werden oder wollen Sie herausstellen, dass sie Kindern einen geringeren Wert beimessen als dem Rest der Gesellschaft?
Aus Ihrem Text ergibt sich beides, wobei ich ersteres unterschreiben würde, letzteres "etwas" erschreckend finde.
Peter verwehrt sich dagegen, Kinder als "wertvoller" als Erwachsene hinzustellen - und das ist nicht nur nicht zu beanstanden, sondern verfassungsrechtlich einzig richtige Auffassung.
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