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Dienstag, 12. Oktober 2010

Nein, meinen Anwalt zahl ich nicht! (Der ist ja auch nichts wert.)

Freitag meldet sich eine Mandantin telefonisch. Es sei relativ dringend, gehe aber um nur ein Schreiben, also ganz einfach. Da kriegt sie also gleich für Montag einen Termin.

Das eine Schreiben hat sie mitgebracht, es ist ein polizeiliches Anhörungsschreiben für ihren Sohn. Der soll ohne Fahrerlaubnis ein KfZ geführt haben. Leider nicht zum ersten Mal, denn die Mandantin hat überraschend noch ein zweites Schreiben mitgebracht, einen Strafbefehl gegen Ihren Sohn wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Dafür hatte das Gericht vor einigen Monaten in kaum nachvollziehbarer Milde 20 Tagessätze verhängt und auf eine Sperrfrist verzichtet. Das wird dieses Mal schwieriger zu erreichen sein.

Der arme Junge sei vor kurzem durch die Fahrprüfung gefallen, wo er sich doch vorher schon prophylaktisch dieses Motorrad für 4000,00 Euro gekauft hatte. So ein Pech!

Was sie sich so als anwaltliches Honorar vorgestellt hatte: So etwa 25 Euro. Die Maßstäbe müssen ja gewahrt bleiben und die Fahrstunden waren ja auch schon teuer genug.

Da wundert einen dann irgendwann wirklich gar nichts mehr. Und der Kollege Fischer hat völlig Recht mit seiner Polemik, die leider eher eine Zustandsbeschreibung des Geisteszustandes mancher Leute ist.

Dienstag, 13. Juli 2010

Zu verschenken

Früher war mehr Lametta; und früher war Sperrmüll. Der kam regelmäßig und war umsonst. Das ist vorbei.

Heute muss Sperrmüllabfuhr - wie das in Amtsdeutsch passend sperrig heißt - gesondert geordert werden, dauert bis zur Abholung etwas sechs bis acht Wochen und kostet Gebühren. Das ist umständlich und kostspielig; zwei Dinge, denen viele Menschen misstrauisch gegenüber stehen.

Bei diesen Menschen bricht daher immer öfter die Charity-Idee durch: Sie stellen ihren Müll einfach auf die Straße und kleben ein Schild drauf: "Zu verschenken". In Hamburg ist das derzeit DIE Masche. Heute musste ich auf dem Weg zur Bahn sogar einer zu verschenkenden Schrankwand ausweichen. Der dahinter stehende Gedanke ist wohl, da werde bestimmt demmächst ein wackerer Wandersmann des Weges kommen, dem genau diese Schrankwand noch fehlt. Der werde sie dann aufsammeln, mit zu sich nach Hause nehmen und sehr glücklich damit sein.

Das ist allerdings nur selten der Fall. Meistens stehen die ungeliebten Gegenstände mehrere Wochen auf dem Fußweg, versperren den Menschen den Weg und rotten vor sich hin. Der stolze Schenker lauert derweil wahrscheinlich hinter irgendeiner Gardine, um sich am beseelten Gesichtsausdruck der glücklich Beschenkten zu erfreuen.

Bis dereinst hoffentlich ein Herr vom Amt vor der Tür stehen möge, um die fälligen Sondernutzungsgebühren zu kassieren.