Es gibt Menschen, die sind ja geradezu fixiert darauf, mit einem zu sprechen. Leider sind das nicht immer dieselben Leute, mit denen man selbst auch gerne spräche. Manchmal sind es verirrte Mandanten; es gibt aber auch verirrte Geschäftsstellenbedienstete und manchmal sogar Richter. Fast nie sind es gut aussehende, reiche Mandantinnen, sondern meistens eher sonderbare Zeitgenossen.
Die rufen an und wollen den Kollegen sprechen, der gerade nicht im Haus ist. Aber wenn ich Sie gerade dran habe, dann kann ich doch eigentlich auch Ihnen alles erzählen! Und die Suada fängt an. Da hilft kein "weiß-ich-nicht", kein "bin-ich-nicht", erst recht kein "da-bin-ich-nicht-zuständig" - letzteres ist sogar kontraproduktiv, weil es nach Behörde klingt und daher dazu verlockt, erst recht drauflos zu reden. Wer weiß, wann man mal wieder dazu kommt.
Beliebt geworden ist auch, einfach loszureden, ohne eingangs zu sagen, wer man ist oder weshalb man anruft. Das soll sich der Angerufene mal schön selbst denken, dafür wird der doch bezahlt.
Wenn es gut läuft.
Das ist halt das Leiden, wenn man mit Kunden zu tun. Ist auch aus anderen Branchen mit den dort üblichen Schrullen bekannt. Wo waren die Zeiten, als man sich einfach Hornhaut über der Seele zugelegt hat und nach einem Nervtelefonat einfach weitergemacht hat? Ich verstehe ja, daß man sich gelegentlich mal selber auf die Schulter klopfen sollte. Nur kann auch das zur Schrulle werden. Vor allen Dingen: die armen Gesprächspartner, die mich manchmal am Telefon haben. Ich würde deshalb nie einem Club beitreten, der jemanden wie mich, als Mitglied aufnimmt.
AntwortenLöschenDas Leben ist grausam.
AntwortenLöschenEin Rechtsanwalt (ich sage nicht, welcher) hat einen Internet-Auftritt, der aber selten besucht wird und über Heymann-Blog nicht angeklickt werden kann.
Das hat mich der Anwalt (das Schwein) als Nervensäge bezeichnet. Aber meinen Namen nicht genannt.
Naja, der berühmte Wink mit dem Zaunspfahl.