Es gibt Wörter in der deutschen Sprache, die mag ich einfach nicht. "Prima" und "lecker" sind solche Wörter. Ihr Gebrauch vermittelt mir den Eindruck selbstgefälliger Ignoranz; höre ich diese Wörter, muss ich mir einen dicken, auf grenzdebile Weise zufriedenen Mann beim Essen vorstellen. Ich möchte den Gebrauch dieser Wörter am liebsten verbieten.
Andere Menschen hingegen mögen andere Wörter nicht. An einer Schule im Freistaat Bayern gibt es zum Beispiel eine Schulleiterin, die mag die Wörter "Tschüß" und "Hallo" nicht. Das tue ihr in den Ohren weh, sagt sie -zumindest wird sie im Stern so zitiert. Deswegen hat sie an ihrer Schule den Gebrauch dieser Wörter per Dekret verboten. Die Schüler sollten lieber "Grüß Gott" bzw. "Auf Wiedersehen" sagen. Damit hätten die Kinder auch später auf dem Arbeitsmarkt viel bessere Chancen, denn Bayrische Unternehmer seien höfliche Menschen, die auf ordentliche Grußformeln Wert legten.
Das verwundert, legt doch auch der Freistaat großen Wert darauf, dass seine Bürger im Zeitalter der Globalisierung weltweit reüssieren. Und ob der Asiate ein herzhaftes "Grüß Gott" so sehr zu schätzen weiß wie ein Bayrischer Kleinunternehmer, das mag bezweifelt werden. Vielleicht geht es im wirklichen Leben doch um ganz andere Dinge.
Wenn es dagegen um die Frage geht, wo enge Stirnen und kleine Karos nach wie vor ganz hoch im Kurs stehen, dann wird die Mittelschule St. Nicola in Passau sicherlich ganz weit oben geführt werden.
Herr Nebgen,
AntwortenLöschenich glaube, Sie haben den mit dieser (trotz alledem fragwürdigen) Maßnahme verfolgten Zweck nicht richtig verstanden - vielleicht spitzt aber der Stern auch nur in Boulevardmedien-Manier zu. So wie ich das (aus anderer Quelle) verstanden habe, geht es besagter Rektorin darum, das unstreitig zwischen Lehrern und Schülern notwendige Distanzverhältnis zu wahren, was bei Verwendung von "Hallo" oder "Tschüss" ihres Erachtes nicht gewährleistet zu sein scheint.
Gegen "prima" und "lecker" habe ich nichts. Aber "Fleischpflanzerl", "Zwetschgendaschi", "bussi bussi" und "Minga" gehören bundesgesetzlich verboten.
AntwortenLöschenUnd "ciaociao" bzw. vond en Verwendern sicherlich "tschautschau" geschrieben sowieso!
AntwortenLöschenSofort verbieten, bei empfindlicher Strafandrohung!
Das erinnert mich an meine Zeit bei der Armee, als sich um die Mittagszeit immer irgendeiner mit mehr auf der Schulter fand, der einen darüber belehrte, wir seien nicht bei Blohm und Voss. Das gipfelte in einem Aushang des Bataillonskommandeurs, die Verwendung der Grußformel "Mahlzeit" sei strikt zu unterlassen. Hat unheimlich viel gebracht - Mahlzeit!
AntwortenLöschenGrüß mich (als Rheinländer, dem diese Grußformel eher unheimlich ist) jemand mit den Worten "Grüß Gott" pflege ich zu antworten "wenn ich ihn denn treffe ..."
Schalom dann auch und Tschüssekowksy
An der Schule meiner Kinder lässt sich ein Gymnasiallehrer von den Schülern duzen. Das ist das Einzige, über das man diskutieren kann. Finde ich mal so. Nicht prima.:-)
AntwortenLöschenIn einer Akte tauchte ein Grundschullehrer auf, der die Schüler mit Wangenküssen begrüßte. Auch nicht so toll.
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