Montag, 25. November 2013
Der Anruf des Monats
... kommt von einem Journalisten. Eigennamen und Ortsangaben habe ich behutsam geändert, schließlich bin ich zur Verschwiegenheit verpflichtet. Denn genau darum geht es:
JOURNALIST: Guten Tag, mein Name ist Hilmar Bosch vom Ziel-Magazin. Sie vertreten doch den Würger von Wandsbek, den Michael Tipke (voller Name!). Ich würde mich gerne mal mit Ihnen über ihren Mandanten unterhalten.
NEBGEN: Wie kommen Sie denn darauf?
JOURNALIST: Doch, doch, die Information habe ich von einem seriösen Informanten. Da bin ich mir sicher.
NEBGEN: Wie Sie sicherlich wissen, bin ich zur Verschwiegenheit verpflichtet; ich dürfte also gar nicht mit Ihnen über den Mandanten reden, selbst wenn es so wäre.
JOURNALIST: Das weiß ich doch! Deshalb habe ich mich auch entschlossen, Ihnen in diesem Fall ausnahmsweise zuzusichern, dass ich Ihre Mitteilungen streng vertraulich behandeln werde.
NEBGEN: Nein, nein, Sie haben da mit der Verschwiegenheit etwas grundlegend missverstanden, glaube ich. ICH bin zur Verschwiegenheit verpflichtet und darf nicht mit IHNEN reden.
JOURNALIST: Aber doch nicht, wenn Ihr Mandant Ihnen das erlauben würde!
NEBGEN: Wenn das denn mein Mandant sein sollte.
JOURNALIST: Fragen Sie ihn doch mal.
NEBGEN: Wenn es mein Mandant sein sollte, werde ich ihn vielleicht fragen.
JOURNALIST: Rufen Sie mich dann bitte zurück.
Gespräch Ende.
Auf Nimmerwiederhören.
Wo genau sehen Sie jetzt das Problem?
AntwortenLöschenIch wette, es ging um einen Auftrag.
AntwortenLöschenAuch Journalisten sind manchmal mit Frauen verheiratet, denen man nur mit einem erfahrenen Würger beikommen kann.
Der geneigte Journalist wird Ihren letzten Satz so werten, dass Sie quasi zugegeben haben, der Verteidiger des genannten zu sein. Man wird dann baldigst lesen: "Der RA Nebgen, der den Schlächter - Mörder - Erpresser - wasauchimmer - Gustav Gans verteidigt, hat auch auf mehrfache Nachfragen unserer Zeitung keine Stellungnahme abgegeben. Anstatt hier ein klares Zeichen an die Opfer dieser widerlichen - grauenvollen - ekelerregenden - wasauchimmer Tat zu setzen, spielen der Angeklagte und sein Anwalt lieber auf Zeit und Mauern selbst vor unserer seriösen - unabhängigen - überparteilichen - wasauchimmer Zeitung mit ihren schönen Bildern. BILDEN sie sich da mal Ihre Meinung drüber, Herr oder Frau Leser. Solange diese nur gleich mit der unseren ist, ist das auch okay."
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