"Freunde, Deutsche, meine lieben Landsleute!
Ich wende mich heute mit einem persönlichen Anliegen an sie. Die letzten Wochen und Monate waren nicht leicht für mich und meine Frau Bettina. Wir haben am eigenen Leib erfahren müssen, wie wenig man als Präsident in Deutschland eigentlich zählt. Als ich mich um dieses Amt beworben habe, waren meine Erwartungen groß. Aber ich bin bitter enttäuscht worden. Von Ihnen.
Niemals hätte ich mir träumen lassen, welchem Druck ich sogar als Staatsoberhaupt eines demokratischen Staates ausgesetzt sein würde. So etwas kannte ich aus meiner früheren Tätigkeit in Niedersachsen nicht.
Ehrlich entsetzt und bestürzt hat mich aber, dass selbst die konservative Presse nicht davor halt macht, den eigenen Präsidenten zu verunglimpfen. Aus mir völlig unverständlichen Gründen haben die Ermittlungsbehörden auf meine zahlreichen Ermächtigungen bisher nur zögernd und aus meiner Sicht völlig unzureichend reagiert.
Ich habe mich in den letzten Tagen einer immer größer werdenden Zahl von Neidern und Missgünstigen gegenüber gesehen, die mir mit wachsender Offenheit meinen Erfolg und mein Amt missgönnen. Das ist mehr, als ich ertragen kann. Ich bin am Ende meiner Kräfte angelangt. Der Rubikon ist überschritten.
Liebe Landsleute! Ich habe mich daher entschieden, nicht mehr öffentlich aufzutreten und bitte sie dafür um ihr Verständnis.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit."
"Ironie in Deutschland bitte stets cursiv." Zuschreibung: Monty Jacobs, zitiert nach Emil Dovifat...
AntwortenLöschenWie immer köstlich, Herr Nebgen, wenn auch diesmal sehr vorsichtig (bin zwar kein Jurist, aber es liest sich so). Wann unser vortrefflich auserwählter Herr Bu-Präsi denn wohl ab(ge)tr(e)it(en)t (wird)? Wetten können auf der Ihnen bekannten Plattform angenommen werden. Herzlichst: Ihr Herr Altn
AntwortenLöschen[nicht mehr öffentlich aufzutreten]
AntwortenLöschenVielleicht sollte man noch anfügen: ", sondern meine derzeitigen Bezüge sowie meine anschließende Ehrenpensiion gleicher Höhe im Stillen zu genießen."
Am unwürdigsten fand ich die Einlassung seiner Anwälte, dass Herr Wulff nicht gewusst hätte, dass das Geld nicht von Frau Geerkens stamme. Was danach kam, ist bekannt. Dieses infantile Vorsatzbestreiten ist sowas von abstoßend. Genauso bei der Bezahlung der Anzeigen für Wulffs Buch durch Maschmeyer. Wobei dann ein Verleger meinte, dass sei vollkommen unüblich, dass der Buchautor nicht wisse, wer seine Anzeigen finanziere. Ekelhaft und unwürdig, dieser Prädisent. Andererseits gönne ich es der BILD, dass sie bei Wulff offenbar auf Granit beißt. Ich wünsche Herrn Wulff schon alleine deshalb alles Gute im "Krieg" gegen die BILD. Ich stelle mich bei der Wahl zwischen BILD und Wulff auf Wulffs Seite.
AntwortenLöschen@fernetpunker:
AntwortenLöschen"oh ja". Den grundgesetzlichen Auftrag der Presse vergessen Sie dabei aber nicht? Und dazu gehören nun mal alle Pressehäuser, einschließlich der Springer-Konzern.
Grüße
@RA Hart,
AntwortenLöschenSie nennen das Grundgesetz und die BILD in einem Atemzug? Da kann ich nur lachen. BILD ist ein vordemokratisches Hetzblatt, das nur wegen (Persönlichkeits-)Rechtsverletzungen und Berichterstattung existiert. Die journalistische Qualität des Blattes ist jedenfalls verschwindend. So wie Caesar im Circus maximus den Daumen senkte, so tut es heutzutage ein Kai Diekmann mit denen, deren Stern sinken dürfte. Boulevard ist für mich kein Journalismus, der sich auf die Pressefreiheit berufen dürfte. So hat einmal das Berliner Landgericht entschieden, dass Diekmann es hinzunehmen hätte, dass man sich über ihn lustig macht, wenn er mit seiner Zeitung jeden Tag von Persönlichkeitsrechtsverletzungen profitiere:
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,223481,00.html
http://www.heise.de/tp/artikel/31/31604/1.html
"...Diekmann, dessen Blatt nun einmal von Tränen, Schweiß, Blut und anderen Körperflüssigkeiten unfreiwilliger Berichtsopfer getränkt ist, dann doch nicht getroffen haben, als dass ihm zusätzlich zum Unterlassungsanspruch auch eine finanzielle Genugtuung zustehe."
Es geht aus meiner Sicht der Dinge nach Wulffs öffentlich gewordenem Anruf bei Diekmann nur noch darum: Wer gewinnt den "Krieg" zwischen Wulff und der BILD-Zeitung. Es wäre ebenso unwürdig für das Amt und die Demokratie, die Deutschland hoffentlich immer noch ist, wenn ein demokratisch legitimiertes Staatsoberhaupt sich von einem Boulevardblatt, mit dessen Chefredakteur der jetzige Präsident wohl meinte eine Freundschaft geführt zu haben, aus dem Amt drängen ließe.
AntwortenLöschenhttp://www.taz.de/!85148/
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